Die Geschichte der Befestigungsanlagen in Świnoujście (Swinemünde) beginnt im 17. Jahrhundert. Die ersten Festungen wurden zum Schutz vor den Schweden und Dänen errichtet, aber später begannen die Schweden, diese auszubauen, als sie die Kontrolle über Świnoujście hatten. Im Jahr 1721 kam die Stadt unter preußische Herrschaft. Damals erhielt sie das Stadtrecht und den Status eines Seehafens. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stationierten die Franzosen hier Truppen während der Napoleonischen Kriege.
Die Befestigungen waren zunächst aus Holz, aber ab 1854 begann man mit dem Bau von Ziegelstein-Festungen. 1863 wurde Świnoujście zur preußischen Marinefestung 3. Klasse erklärt. Nach der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 wurden alle Befestigungsanlagen modernisiert. Während des Ersten Weltkriegs war die Stadt stark befestigt, doch es kam hier zu keinen Kämpfen.
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die letzte Modernisierung durchgeführt, bei der moderne Artillerie, Kommunikationsmittel und Radar installiert wurden. Świnoujście wurde auch zu einer U-Boot-Basis in der Ostsee. Im August 1939 verließ das Schlachtschiff „Schleswig-Holstein“ den Hafen in Richtung Danzig mit einer Sturmkompanie von Seeleuten an Bord. Während des Krieges versorgte der Hafen Schiffe, führte Reparaturen durch und bildete Personal aus.
Nach dem Krieg wurden die Befestigungsanlagen von sowjetischen Soldaten besetzt, die dort bis 1961 stationiert waren, und im Fort Anioła sogar bis 1992. Heute sind drei der vier Forts aus dem 19. Jahrhundert für Touristen zugänglich und werden von Betreuern verwaltet. Es handelt sich um das Ostfort (auch Fort Gerharda genannt), das Westfort (Fort Anioła) und das Westliche Küstengeschützfort.